Das
Hochstift Freising trat bereits durch die Tatsache ins slowenische Bewußtsein, daß das
Pontifikale des Bischofs Abraham die Freisinger Denkmäler beinhaltet.
Nicht unbedeutend war die seit der vorgeschichtlichen Epoche bekannte und berühmt gewordene Eisengewinnung im Krkatal, nicht zu unterschätzen waren auch die dortigen Weinberge. Das Flachland ist zum Getreideanbau geeignet, vor allem für den Anbau von Weizen, Gerste, Roggen und Hafer, der für die mittelalterliche Gesellschaft auf Pferden von besonderer Bedeutung war. |
Die zwei Schlößer sind den Slowenen wohl bekannt, denn beim Besitzer des ersten, Andrej Smole, hielt sich oft der größte slowenische Dichter France Pre¹eren auf, im zweiten aber besuchte der Schriftsteller Janez Trdina auf seinen Wanderungen durch das Bergland Gorjanci seinen Freund Rude¾. Gerade der Besitz der Schlösser läßt den Gedanken aufkommen, daß die Freisinger Bischöfe bei der Grenzverschiebung auf Gorjanci hin und auf den Fluß Kolpa mitwirkten. Links des Krkaflußes war ihr Gebiet sehr wahrscheinlich geschlossen, rechts aber zerstückelt. Der Grundbesitz der Freisinger in Dolenjsko ist jedoch mit dem von ©kofja Loka kaum zu vergleichen, weder nach dessen Bedeutung und noch weniger nach dessen Organisierung. |
Ähnlich wie dies bei
Kirchenbesitzen im allgemeinen der Fall war, fiel auch der Freisinger Landbesitz in
Dolenjsko den gierigen Feudalherren zum Opfer, denn sie hatten ihn entweder zu Lehen
(Grafen von Andechs, Babenberger) oder sie eigneten sich ihn widerrechtlich an
(Spanheimer), wobei sogar Papst Innocenz IV. eingreifen mußte. Viel Schaden litt der
Besitz unter den gewinnsüchtigen Vögten, Pächtern und Verwaltern. Im Jahr 1277
empfingen die Habsburger einen großen Teil der Freisinger Landgüter zu Lehen. Wegen
Geldmangel wurde der Besitz von den Bischöfen oflt verpfändet. Durch all das wurden die
Besitzverhältnisse gelähmt, denn die Verwaltungsorganisation hinkte. Sehr mangelhaft war
auch die Überschau über den Besitzumfang. Um dies zu bessern, wurde 1265 das Schloß
Klevev¾ erbaut, das nun zum Mittelpunkt des Freisinger Landbesitzes in Dolenjsko werden
sollte und ihm auch seinen Namen verlieh. Die Befestigung ihrer Eigentumsrechte rief viele
Streitereien und sogar bewaffnete Zusammenstöße mit den in Nachbarschaft lebenden
Feudalherren, mit den Reuttenbergern an der Spitze, hervor.
Klingenfels wurde im Jahre 1693 von den Zisterziensermönchen aus Stièna angekauft, aber schon im Jahre 1718 war das Kloster wegen Überschuldungen gezwungen, Klingenfels dem Zisterzienserkonvent in Kostanjevica zu verkaufen. Nach den josephinischen Reformen wurde dann der Rest des Religionsfonds ausverkauft. Sein Eigentümer war unter anderen auch die Familie Jombart, die vor der Revolution aus Frankreich geflüchtet war. Die letzten Eigentümer, Familie Ulm, konnten sich vor den Partisanen, die das Schloß 1942 in Brand steckten, noch rechtzeitig zurückziehen. Weil das Schloß aus weniger beständigen Steinmaterialien gebaut worden war und wegen der Einstellung der Staatsbehörden in den Nachkriegsjahren den Kulturgütern gegenüber, sind heute sogar seine Trümmer am Verschwinden. |
Die ältesten Angaben der
Landbesitze Freisings in Dolenjsko reichen ins 11. Jahrhundert zurück. Sie beziehen sich
auf das zum Bach Radulja hinneigende Gebiet. Sein genauer Umfang ist nicht genau
bestimmbar. Es zog sich gewiß um den Fluß Krka aufwärts und vielleicht liegt Novo mesto
auf dem ehemaligen Freisinger Gebiet. Es erstreckte sich auch jenseits des Krkaflußes, in
das breitere von den Schlössern Pre¾ek (Preisseg) und Gracarjev Turn (Feistenberg)
beherrschte Gebiet.
Am Anfang des 14. Jahrhunderts verfügten die Bischöfe von Freising, die mit ihren Verwaltern in Dolenjsko kein großes Glück hatten, über drei Verwaltungszentren auf ihrem dortigen Gebiet: Klingenfels auf der linken Seite der Krka, Gutenwert mit einem Schloß an der Krka und Schloß Preisseg am Fuße des Berglands Gorjanci. Die Haupteinkommen stammten von Getreideernte und Mauterhebung bei Gutenwert. |
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