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Die Gemeinde Kostel ist eine junge Gemeinde am Südrand von Slowenien. Nur die Grenzbereiche von Weißkrain (Bela Krajina) und Istrien liegen weiter südlich. Die inselartige Besiedlung der zwischen den weiten Wäldern des Hornwaldes und Kroatien liegenden Region von Kostel besteht aus malerischen Dörfern auf den reliefartig bewegten sonnenseitigen Ausläufern über dem Tal des Flusses Kolpa.

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Archäologen und alte Darstellungen besagen, daß es sich bei der Oberen Burg um eine typische Rahmenburg handelt - mit einem hohen, vermutlich romanischen fünf- oder sechsstöckigen Turm auf der Bergspitze, umgeben von Wehrmauern und Wohntürmen. Etwas Besonderes für Slowenien war die untere Burg, ein Befestigungssystem, durch das nicht nur die Schloßbesitzer und

Selten gelang es einem übermächtigen Angreifer, die Burg einzunehmen. Den Türken gelang es nur durch List - sie kamen nämlich 1578 als Flüchtlinge aus Kroatien verkleidet und plünderten die Burg. Unter den dezimierten Einwohnern der Gegend von Kostel siedelten sich die Uskoken an.

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Nicht weniger als 54 Dörfchen mit wohlklingenden slowenischen Namen und 658 Einwohnern gibt es hier. In die Täler von Morobitz und Göttenitz hineinreichende Mischwälder bedecken das ungefähr 60 Quadratkilometer große karstige Gemeindegebiet. Ein tiefes Flußtal wurde vom Fluß in das Karstgelände eingeschnitten, besonders steil unter der Ku¾elj-Wand.

Jahrhunderts von Moos überwuchert sind. Im neuen slowenischen Staat begann die grenzüber-schreitende Zusammenarbeit aufzublühen. Slowenien wurde sich seines Südens bewußt, mit dem anziehenden, für Bootsfahrten und Ferien geeigneten Fluß, der Landschaft ohne Fabrikschornsteine, wohl aber mit den auf der Aussichtsspitze eines Ausliegerberges thronenden Ruinen der befestigten Burg Kostel bzw. Grafenwarth.

ihre Dienstboten, sondern auch die Dorf- und später Marktbewohner geschützt wurden. Ähnliche Festungen sind nur entlang der Südgrenze bekannt. Die Einwohner zeigten sich ihren Herren in unruhigen Jahrhunderten durch treue Bewachung der Grenze an der Kolpa erkenntlich.

Unter Dolomitenschichten aus Trias und Jura schauen Tonschiefer und Sandsteine hervor. Am Bach Ne¾ica sind auf aufgeschichteten Tuffsteinschichten malerische Wasserfälle entstanden. Der leichte Stein wurde auch geschnitten und zu Fenster- und Türumrandungen verarbeitet. Durch das Wasser entstand auch eine Vielzahl von Höhlen. Einheimische führen sehr gerne neugierige Besucher in die Teufelshöhle (Hudièeva jama) und Stutenhöhle (Kobilna jama).

Diese Burg gehört noch heute zu den malerischsten und größten mittelalterlichen Ruinen von Slowenien. Der Name Castellum legt die lateinische Herkunft der Benennung nahe. Die deutsche Benennung besagt, daß hier einst für Grafen Wache gehalten wurde.

Einen Teil der Burg wird es schon im zweiten Viertel des 14. Jahrhunderts gegeben haben. In den Jahren 1333 und 1336 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt. In jener Zeit wurde das Gebiet an der Kolpa als Bollwerk des katholischen Europas immer wichtiger.

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In der kärglichen Umwelt hielten es allerdings nur wenige aus, die sich mit der bodenständigen Bevölkerung vermischten. Sie übernahmen die Mundart von den Slowenen und bereicherten sie mit einigen Besonderheiten. Die Einwohner von Kostel behielten ihre Tracht und ihre Lieder bei. Sie ließen sich auch von niemandem unterwerfen. Einmal kühlten sie ihr Mütchen an den Franzosen, die um die Jahrhundertwende des 19. Jahrhunderts Slowenien besetzt hatten. Die nicht willkommenen Soldaten wurden kurzerhand in die Kolpa geworfen. Doch die Franzosen rächten sich - die ganze Burg mitsamt Marktflecken wurde abgebrannt.

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Die Burg war nie mehr die alte und ging danach von Hand zu Hand. Die Besitzer wohnten in der Unteren Burg und slowenisierten nach dem 1. Weltkrieg sogar ihren Familiennamen. Der 2. Weltkrieg kam und wieder brannte die Burg nieder. Nur der sakrale Teil blieb erhalten - das Kirchlein der ?Hl. Drei Könige?. Seine Besonderheit ist ein Glockengiebel mit drei Öffnungen und ein Verlautbarungsstein vor der Kirche. Die Einbindung in die Umgebung ist durch die ungeschlachten Mauerlinien und die bescheidene Ausstattung belegt, die von einer Kopie nach Raffael bis zu einer Pietastatue reicht, die aus einer zerstörten Kirche hierher gebracht worden ist.

Im Bereich der neuen Gemeinde wird das Kolpa-Tal breiter. Im 12. und 13. Jahrhundert wurden von den Slowenen auf ebenen Flächen und weniger steilen Hängen mit milderem Klima Obstgärten und einige Äcker angelegt sowie Bienenhäuser aufgestellt. Auf kargen Weiden weidet heute das Vieh. Die Einwohner lebten vom Holzhandel, der Saumfahrt und der Hausiererei. Mühlen wurden an den Ufern der viel Wasser führenden Nebenbächen, die in die Kolpa fließen, errichtet, die heute, am Ende des 20.

So wie die Einwohner der Gegend von Kostel, trotzt auch die seit fast 200 Jahren herren- und dachlose Burgruine der Zeit. Hartnäckig wie die Einheimischen, die die Ruine seit fünf Jahrzehnten allmählich sanieren, versinnbildlicht sie die Existenz des Seins. So wurde das Turmpaar über dem Eingang erneuert und überdacht.

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Herren über die Region waren damals die Grafen von Ortenburg, die deutschsprachige Untertanen im Gottscheer Land ansiedelten. Es folgten die Grafen von Cilli und die Habsburger. Den Einwohnern am Rande des Kaiserreiches wurde 1492 das Recht des Hausierhandels zuerkannt. Die Burg wurde von ihren Besitzern an weniger bedeutende Vasallen verpachtet, darunter an die Familien Hohenwart und Lamberg.

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