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Die ehemalige Gemeinde Massenhausen bei Freising ist heute ein Ort der Gemeinde Neufahrn bei Freising.

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Die bereits ziemlich ruinierten Mauern des Schlosses werden 1582 teilweise abgetragen und repariert. (Erst 1822 wurde das Schlosses vollends abgerissen).

Das Geschlecht der Frauenberger spielte im 15. Jahrhundert nicht nur in Massenhausen, sondern auch im Umland bis ins Inntal eine maßgebende Rolle, besonders für den Unterhalt vieler Kirchen. Johann von Frauenberg muß nach 1466 verstorben sein. Im Jahr 1477 verkaufte nämlich seine Witwe Anna, Marschallin von Pappenheim, Massenhausen an den Herzog Ludwig den Reichen. Sein Sohn Herzog Georg der Reiche belehnte damit den Grafen Prüschenk.

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Ab 1632 lag die Hofmark Massenhausen mitten im Kriegsgebiet. Viele Einwohner verloren während des 30 jährigen Krieges durch Verletztungen, Mißhandlungen, Seuchen oder Hungersnöte ihr Leben. Gegen Ende des Krieges gelang es dem Domherrn Puech, für die Hofmark Massenhausen Schutzbriefe vom französichen Marschall Turenne und vom schwedischen Marschall Wrangel zu erhalten.

Die Ortschaft Massenhausen - eine bajuwarische Siedlung (vermutlich eines Masso) - ist in Urkunden aus dem 9. Jahrhundert belegt. Diese gaben Auskunft über Gründstücksgeschäfte Massenhausener Edelleute. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts gibt es Hinweise auf Edle von Massenhausen, die auch in den folgenden Jahrhunderten als Burg- und Grundherren der Hofmark Massenhausen genannt werden. Häufig sind sie Dienstleute des Freisinger Hochstifts. Diese Dienstadeligen des Freisinger Bischofs tragen in ihrem Wappen die Parte, eine beilähnliche Waffe.

Die offizielle Ahnenreihe eröffnet Arnold I von Massenhausen als hoher Würdenträger des Baiernherzogs Ludwig. Arnold II war Marschall des Bischofs von Freising. Die Verbindung mit dem Hochstift reißt nicht ab. 1324 ist Arnold II am Abschluß einer 'Handveste' (Friedensübereinkunft)
der bayrischen Herzöge Heinrich und Otto beteiligt

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Nach verhältnismäßig kurzer Zeit verkaufte dieser das Schloß mit seinen ausgedehnten Besityungen 1499 an das Hochstift Freising.

Damit war die Hofmark Massenhausen der 'Grundherrschaft', dem Domstift Freising und damit dem Fürstbistum untertan. Besonders begehrt waren die Posten des Hofmarkpflegers (Hauptverwalter), des Kastners (Kassenverwalter) und des Gerichtsschreibers, weil sie Macht und gutes Einkommen bedeuteten. Diese Stellen wurden meistens an Angehörige 'adeliger' Geschlechter vergeben. Einige dieser Dienstleute haben ihr Amt mißbraucht, indem sie ungewöhnlich hohe Strafen verhängten und sich zu ihrem persönlichen Vorteil bereicherten. Im 16. Jahrhundert werden auch die Grundholden der Massenhausener Hofmark schwer geplagt, und sie leiden nach Mißernten Hunger. Das Hochstift versucht durch Stundung oder Erlaß zu helfen, wenn dies die Hofbeamten dem Bischof vorschlagen. Den Beginn der Reformation erleben die Untertanen ohne auffallende Ereignisse. Sie erfahren durch flüchtige schwäbische Aufständische über die Bauernkriege (1525),

Im Österreichischen Erbfolgekrieg hatten die Bauern ab 1743 unter der Einquartierung französicher Truppen zu leiden. Am Palmsonntag 1745 lagerte ein Heer von 22000 Mann unter General St.Germain in den Dörfern am Hügelrand und im Isartal zwischen Freising und München. Alles Eßbare, alles Vieh und Saatgetreide wurden requiriert. Es brachen Menschen- und Tierseuchen aus. Dazu ließ das Pflegegericht Massenhausen ungeachtet des Elends die Abgaben von den mittellosen Bauern eintreiben, sodaß mancher Bauer an den Bettelstab kam. Im ungewöhnlich warmen Winter 1748 schlugen die Obstbaüme zu früh aus, und Nachtfröste vernichteten die Blüten.

Mit der Säkularisierung endete 1803 die Grundherrschaft des Hochstifts Freising. Die Hofmark Massenhausen mit Niederer Gerichtsbarkeit wurde Besitz des Kurfürstentums (Königreichs) Bayern und dem 'Landgericht' Kranzberg unterstellt. Die Untertanen mußten nun keine Sonderabgaben an das Hochstift leisten, dafür hatten sie doppelten Handlohn oder Bodenzins an der Staat zu zahlen.

Der Massenhausener stirbt 1330. Seine Nachfolge tritt Arnold IV an, ein Neffe Arnolds II. Ererhält den Beinamen 'der Nasenlose'. Dieser hatte fünf Brüder, von denen einige bedeutende Kleriker der Freisinger Bischöfe waren. Arnold IV genoß sowohl beim Hochstift als auch bei den bayerischen Herzögen großes Ansehen. Er war ein enger Vertrauter des Kaisers Ludwig von Bayern als Marschall in Ober- und Niederbayern. Arnold IV folgte sein Sohn Wilhelm, der kinderlos starb. 1406 erbte Johann von Frauenberg, der nächste männliche Verwandte, den umfangreichen Besitz.

aber im Hochstiftgebiet zwischen Freising und München gibt es keine Unruhen. Die beginnende Gegenreformation und der an Bedeutung gewinnende Jesuitenorden wirken sich für die Untertanen im Erlaß strengerer Vorschriften aus. Im Jahre 1572 toben gewaltige Unwetter, die fast alle Feldfrüchte verderben und eine lebensbedrohende Teuerung und Hungersnot bewirken.

Auch die Napoleonischen Kriege brachten nach einer 'Erholungsphase' mit den Durchzügen und Einquartierungen französicher Truppen zwischen 1799 und 1804 erneut eine arge Verarmung der Bevölkerung.


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