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Der Ort Veliko Mlaèevo, der einstige Landbesitz der Freisinger Diözese, befindet sich nur gute zwei Kilometer südöstlich vom Gemeindezentrum Grosuplje. In den Geschichtsquellen wird er am häufigsten in Verbindung mit der Burg Bo¹tanj (Savenstein) und der Kirche des Hl. Martin erwähnt. In der Ortsgemeinde Mlaèevo sind heute die Dörfer Lobèek, Malo und Veliko Mlaèevo wie Zagradec zusammengeschloßen.

Zur Verteidigung gegen die Türken verlangte König Friedrich IV. im Jahre 1465 vom Freisinger Bischof 32 gut ausgerüstete Ritter und zwei Wagen, vom Abt in Stièna aber 12 Ritter und einen Wagen. Ein Teil der zehntausend türkischen Soldaten drang 1469 sogar bis nach Ljubljana vor. Ihr Raubzug führte sie durch das Becken von Grosuplje. Nach 1475 wurde die Pfarrei von ©marje zur wirksamerer Verteidigung gegen die Türken den Besitzungen der weißen Mönche angeschlossen. Zwischen dem Kloster von Stièna und den Herren von Èu¹perk (Zobelsberg) gab es des öfteren Streitereien wegen der Grenzen und der Besitznutzung.

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Zahlreiche Funde aus vorgeschichtlicher Zeit auf Bo¹tanj und in der nahen Umgebung weisen auf frühe Besiedlung dieser Gegend hin. In der römischen Epoche durchquerte die von Aquileia über Emona nach Siscia führende Hauptstraße das Becken von Grosuplje. Noch früher führte hier ein Weg nach Baltikum. An Grosuplje vorbei führte die italisch-panonische Grenze. Interessant dabei ist die Tatsache, daß Gradi¹èe zwischen Mlaèevo und Spodnja Slivnica bereits zwischen den illyrischen Stämmen als Grenzgebiet angesehen war. Zur Zeit des Zerfalls des römischen Reiches war dann der nahe Ort Limberk der westlichste Punkt in der Reihe der Verteidigungswälle.
Einige Jahrhunderte später haben sich hier die Slawen niedergelassen. Das Gebiet war verhältnismäßig dünn besiedelt, was alsbald zu einer Kolonisierung führte. Der König verteilte das Land in der Regel an Grafen und Bischöfe. Unter den Landbesitzern im Becken von Grosuplje werden im 11. Jahrhundert die Auersperger und Ortenburger genannt. In der Nachbarschaft lebten die mächtigen Herren von Vi¹njagora (Weixelburg) und die Spanheimer. Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Stammesordnung der Slawen war rasch am Verschwinden. Sie wurde durch die westliche Feudalordnung ersetzt. Aus dieser Zeit stammen die ersten aufgefundenen Schriftstücke, die in Verbindung mit den von Heinrich IV. geschenkten Landbesitzen über die Siedlungen der heutigen Gemeinde Grosuplje sprechen. Im Jahre 1058 wurden die Dörfer Bièje, Udje, Lipljene, Stara vas und Bleèji vrh, im Jahre 1062 noch das Dorf Luèe erwähnt.

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Valvasor berichtet in seinem Werk 'Die Ehre des Herzogthums Krain', daß Jakob Lamberg 1549 auf der Festung, 'in Gratez', ein Schloß erbauen ließ, das er 'Beli kamen' (Waissenstain) nannte. Weil ihm dabei der Abt Neffa widerstritt, mußte er zwei Bauernhöfe umtauschen, deren einer unterhalb der Burg von Bo¹tanj lag. Zu der Zeit sollen auch die Einwohner von 'Gratez' auf das jetzige Gebiet des Dorfs Zagradec bei Grosuplje umgezogen sein. Die Burg wurde anschließend von den Grafen Blagaj gekauft. Als bekanntester Sproß dieser Familie gilt Rihard Blagaj, der Entdecker der 'Blagajer Rose'. Valvasor erwähnt den Landbesitz der Freisinger nicht.

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Dr. Pavle Blaznik spricht in seinem Buch Srednjeve¹ki urbarji za Slovenijo - Urbarji freisin¹ke ¹kofije (Mittelalterliche Urbarien für Slowenien - Urbarien der Diözese Freising) über den Grundbesitz in Veliko Mlaèevo als einem territorial nicht in die Herrschaft von Klevev¾ (Klingenfels) eingeschlossenen Teil. Das Schenkungsjahr ist unbekannt; wahrscheinlich war es im 11. Jahrhundert. Der einstige Landbesitz dürfte auf dem Gebiet von der Burg Bo¹tanj oder der Kirche des Hl. Martin gelegen haben.

Im 12. Jahrhundert führte die Grenze der kirchlichen Verwaltung zwischen der Urpfarrei ©kocjan bei Turjak vorbei, die dem Archidiakonat von Gorenjsko-Notranjsko (Oberkrain-Innerkrain) angehörte, und der Urpfarrei ©marje, die schon ins Archidiakonat Dolenjsko (Unterkrain) einbezogen war. Im Jahre 1136 wurde das Zisterzienser Kloster in Stièna (Sittich) gegründet. Im Jahre 1277 schenkte Hartvik dem Kloster einen Bauernhof in Mlaèevo (Zemlassen) und in den folgenden zwei Jahren zwei weitere Bauernhöfe. 1365 kam es anläßlich der Gründung von Novo mesto zu einem umfangreichen Landtausch. Rudolf IV. schenkte dem Kloster in der Pfarrei ©marje, zu der auch die Ortschaft des Hl. Martin hingehörte, 2/3 der Grundzehnte von insgesamt 81 Bauernhöfen.

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Die zeitgemäßen Verkehrs- und andere Verbindungen bieten der Gemeinde Grosuplje neue Entwicklungsmöglichkeiten für das kommende Jahrtausend. Wir sind überzeugt, daß die Ortschaften der Gemeinde des Hl. Martin sich durch vieles auszeichnen können, denn das hiesige kulturgeschichtliche Erbe übertrifft weit die Gemeindegrenzen. Der Schlüßel zur gleichmäßigen wirtschaftlichen Entwicklung steckt aber in der nahen Karstlandschaft des Radensko polje (Radensko Feld), das zum Landschaftsschutzpark erklärt werden soll.

Die Einwohner von Mlaèevo erinnern sich kaum noch an den ersten Weltkrieg, desto mehr aber an den zweiten. Neben vielen bitteren Menschenschicksalen erlitten die Siedlungen in der Umgebung großen Schaden. Die traurigste Gestalt jedoch hat die einstige Burg, die schönste aller Burgen in weiter Umgebung.

Jo¾e Mikliè

Im 17. Jahrhundert siedelten sich in der Gegend italienische Zuwanderer an, unter ihnen auch die Familie Lazzarini, die am Anfang auf der benachbarten Burg Èu¹perk wohnte. Als das Geschlecht der Blagajer ausstarb, wurde auch die Burg Bo¹tanj von den Lazzarinis übernommen.

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